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Springerl

oder


Springerle (schwäbisch), Springerli (fränkisch),

Pain d`Anice (elsässisch), Anisbrötli (schweizerisch)

Eine vage Erinnerung an alte Festbräuche hat sich erhalten, wenn zur Weihnachtszeit ein regelrechter Keksbackzwang ausbricht. Mit großer Beharrlichkeit werden bei diesem Fest handgemachte Kekse „ in Form“ gebracht und an die Lieben verschenkt.

Unsere Familie hat sich daran gemacht, die alte und schöne Tradition des Springerl-Backens fortzuführen und erstellt nun für Festtage und Familienereignisse die passenden Springerl. Falls ihr noch Model in Familienbesitz habt und nicht mehr nutzt, kontaktiert mich bitte via mail.

Hier noch etwas zur Geschichte der Springerl und deren Model: Die Springerl - in München auch Eiermarzipan genannt, gehören wie Spekulatius zum Bildgebäck. Bedruckte Teigfladen kennen wir seit dem Mittelalter - Die ersten Springerl-Motive waren im Mittelalter kirchlichen Ursprungs -es wurden biblische Geschichten oder christliche Symbole dargestellt. Weihnachtliche und österliche Motive waren sehr beliebt. Im 17. /18. Jahrhundert setzten sich mehr und mehr weltliche Motive durch. Den Anfang machten heraldische Motive. Die Themen Glück, Liebe und Fruchtbarkeit waren im 17./19. Jahrhundert stark vertreten. Modisch gekleidete Damen, prächtig geschmückte Reiter, Liebeskutschen, Fruchtbarkeits- und Liebessymbole sind in alten Modeln erhalten geblieben. Entsprechend den Motiven wurden die Springerl zur Verlobung, Hochzeit, Feiertagen und als Werbegeschenk verschenkt.Damals machte sie der Lebzelter – der Vorgänger des heutigen Konditors. Im Jahr 1473 wurde die Lebzelterzunft in München erstmals schriftlich erwähnt. Der Lebzelter war Lebküchner, Metsieder und Wachszieher in einer Person und stellte Springerl, Honiglebkuchen, Met und Kerzen her.Sie verfügten über einen themenreichen Modelschatz.  Diese kunstvollen Model, die vor allem aus Hartholz wie Birne und Buxbaum geschnitzt wurden, stach der Lebzelter entweder selbst oder sie wurden von ihm in Auftrag gegeben.Aus den Lebzeltern entwickelten sich um 1830, nachdem in Frankreich erfolgreich Zuckerrüben angepflanzt wurden, die Zuckerbäcker und später die Konditoren. Noch bis zu den Weltkriegen stellten ortsansässige Fachleute das Festgebäck her.Springerl sind in Süddeutschland, Teilen von Österreich, der Schweiz, im Elsass und Ungarn bekannt. In lothringischen Rezepten für sogenanntes "Pain d’anice" finden sich dieselben Zutaten- und Zubereitungsangaben, jedoch werden dabei keine Model mehr verwendet. Der Name „Springerl“ kommt entweder von einem beliebten Motiv, einem Reiter (Springer) oder, was sehr viel wahrscheinlicher ist, vom Aufspringen (Aufgehen) beim Backen. Beim Backen wächst der Eier-Zuckerschaumteig auf die doppelte Höhe, dabei bildet sich am unteren Rand ein „Fuß“.

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